Dienstag, 13. Mai 2014

Wurst, Käse und Anderssein

"Ach, Du bist hier, ich hab Frau Wurst erwartet." 
So wurde ich gestern von meinem Chef empfangen. Da ich natürlich immer erstmal auf der Leitung stehe rutscht mir ein "Hääää?" raus und ich scheine ihm seinen Witz verdorben zu haben. 
Die, die nicht mit Wattebällchen zwischen ihren Gehirnsynapsen rumrennen, werden sofort verstanden haben, auf wen er anspielen wollte. Conchita Wurst - der aufgehende Stern am Musikhimmel. Oder so.

Ich gebe zu, ich habe weder den Eurovision Song Contest geschaut (da war ich auf einer Party...), noch jemals das Lied von der besagten Frau Wurst gehört. Aber ich habe ihr Gesicht in den letzten zwei Tagen mindestens 30 Mal per WhatsApp geschickt bekommen und auch das ganze Internet ist voll damit.
Da frage ich mich als meistens normal denkender Bürger Deutschlands doch: Was ist an der Dame, dass sie einen solchen Hype auslöst? Die Musik geht völlig unter, alle konzentrieren sich auf ihren Bart. 
Ist das der Sinn des ESC? Das jemand gewinnt, weil er anders ist? Da fragt man sich doch, ob es richtig ist, jemanden für sein Auftreten zu beurteilen - denn jeder meines Bekanntenkreises hält Conchita für nicht ganz koscher. Weil sie einen Bart hat.

Guuuut. Jetzt mal Hand auf's Herz. Es gibt viele Frauen mit Bart. Einige schaffen es, ihn zu entfernen, bei anderen wächst er jedoch hemmungslos zu einem Bärtchen über der Oberlippe heran. Schaffen es diese Frauen auch beim ESC? Wenn sie ein bisschen Musik im Blut haben bestimmt.
Gelte ich jetzt als anders, weil ich den Wahn um Conchita Wurst nicht nachvollziehen kann?
Man soll doch den Menschen in der Theorie so akzeptieren, wie er ist. Heißt es. In der Praxis sagt man, dass es sich bei Conchita um einen bärtigen Mann handle, der sich entschieden habe die Gestalt einer Frau anzunehmen, das müsse toleriert werden, schließlich gehöre Anderssein in die heutige Gesellschaft... Warum hat man dann Angst vor ausländisch aussehenden bärtigen Männern, die "provokant und angsteinflösend" wirken?
Ich bin der Meinung, man muss entweder jeden Menschen akzeptieren, wie er ist, oder gar keinen. Jeder hält sich selbst für normal, doch was ist denn normal? Der eine ist zu klein, der andere zu groß. Einer zu dick, der andere zu dünn. Niemand ist normal.
Und wenn einem Frau Wurst mit ihrem Bart nicht geheuer ist kann man ja mal darüber nachdenken, wie man selber auf andere wirkt. 
Die Österreicherin hat es geschafft mit ihrer markanten Gesichtsbehaarung ganz Europa zu erobern. Na, fällt euch dazu vielleicht noch ein Österreicher ein? 
[Oh. Gelte ich jetzt als Nationalsozialist? Darf man so etwas im Internet sagen? Warum nicht? Die Zeiten sind vorbei! Und das ist gut so.]
Auf jeden Fall wird Österreich noch ein wenig im Gespräch bleiben, so wie Deutschland damals (Es geht grade um Lena. Die für Deutschland gewonnen hat... Nur um dich wieder auf meine Gedankenbahn zu bringen, falls du noch an den Herren von eben denkst) und in spätestens zwei Jahren sitzt Conchita in der Jury von The Voice Kids und keiner interessiert sich mehr für sie.

Das war heute ein sehr wirrer Post, aber ist doch Wurst. wir werden bestimmt durchblicken. 
Ich habe übrigens die Theorie, dass es sich bei Conchita um Bill von Tokio Hotel handelt. Falls es sich bewahrheitet: Ich wusste es!

Jetzt wünsche ich allen noch einen schönen Tag. Ich fahre heute Nachmittag zu einer Freundin und buche endlich unseren Abi-Urlaub (wo wir grad bei dem Thema Urlaub sind: Auf Mallorca ist es ab Juni verboten, Alkohol am Strand und auf den Straßen zu trinken und im Bikini durch die Stadt zu laufen).
Vielleicht melde ich mich heute Abend nochmal und berichte über unser unspektakuläres Anti-Sauf-Urlaub-Urlaubsziel. Ansonsten mache ich das morgen :)
Jetzt werde ich mir erstmal den besagten Song anhören.

Bis später :)
Küsschen
AK♥


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